Mecklenburgische Seenplatte
Geologie
Entstanden ist die Mecklenburgische Seenplatte, so wie wir sie heute kennen, vor rund 12000 Jahren zum Ende der Weichselkaltzeit. Bis zu 3 km mächtige, von Skandinavien kommende Gletscher, schoben hierbei die noch heute sichtbaren, hauptsächlich im Nordosten des Müritz Nationalparks verlaufenden Endmoränenzüge auf. Nach dem Abtauen der Eismassen, lagerten Schmelzwasserströme Sand am Fuß der Endmoränen (Sander) ab. Hier konnten sich nun durch folgende Ursachen unsere Seen bilden.
1. Durch Gletscherzungen ausgeschürfte Vertiefungen füllten sich mit Wasser.
2. Auftauen von übersandeten Toteisblöcken.
3. Ausspülungen von Schmelzwasser und herabstürzenden Wasserfällen von den Gletschern.
Durch den Wind wurde der Sand auf den leichten Böden zu Dünen aufgeweht, so dass wir hier auf der Mecklenburgischen Seenplatte auch ein leicht hügeliges Gelände vorfinden können. Zentrum der Seenplatte ist die Müritz, der größte Binnensee Deutschlands. Die Müritz ist ca. 18 km lang und 10 km breit. Sie umfasst eine Fläche von 113 Quadratkilometer. Da ein Großteil der Seen durch natürliche Wasserverbindungen oder Kanäle, zum Teil mit Schleusen, miteinander verbunden sind, findet man hier einmalige Bedingungen für Wassersportler.
Geschichte
Der Name Mecklenburg (Mikelenburg) wird erstmals im Jahre 995 in einer Urkunde erwähnt. Er kommt aus dem Mittelniederdeutschen, wobei Mikel für "Groß" steht. Bezeichnet wurde demnach die slawische "Große Burg", welche sich im heutigen Dorf Mecklenburg bei Wismar befand. Durch Funde ist belegt das Mecklenburg schon zwischen dem 10. und 8. Jahrtausend v. Ch. von arktischen Jägern und Sammlern besiedelt war.
Im 3. Jahrtausend v. Ch. wurden dann Nomaden hier sesshaft. Aus Ihnen bildeten sich dann schrittweise germanische Stämme heraus. Wahrscheinlich, auf Grund von Klimaveränderungen, beteiligten sich die Germanen im 4. Jahrhundert an den Völkerwanderungen Richtung Süden. So konnten dann seit dem 7. Jahrhundert Slawen aus östlicher Richtung in das heutige Mecklenburg einwandern.
Nach etlichen Kriegen und der nicht mehr aufzuhaltenden Christianisierung erfolgte schließlich im Jahre 1160 die dauerhafte Eingliederung Mecklenburgs in das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen. Ab dem Jahre 1200 begann die Kolonisation durch deutsche Siedler auch in der Mecklenburgischen Seenplatte.
Im 13. und 14. Jahrhundert kam es zu mannigfaltigen Machtkämpfen. Herrscherhäuser stürzten, andere gewannen an Einfluss, Ländereien gingen verloren und neue kamen hinzu. Dann gegen Ende des 15. Jahrhunderts standen die äußeren Grenzen Mecklenburgs weitgehend fest. Die Reformation und der aus ihr resultierende 30 jährige Krieg wirkte sich besonders katastrophal auf das dünnbesiedelte Mecklenburg aus. Hatten wir vor 1618 rund 300 000 Einwohner, so waren hiervon, nach den westfälischen Frieden 1648 gerademal 50 000 Einwohner übrig. Die Pest tat ihr übriges.
Durch die 3. Mecklenburgische Hauptlandesteilung von 1701 zerfiel das Land in Mecklenburg Schwerin und Mecklenburg Strelitz. Eine Wiedervereinigung zum Land Mecklenburg 1943 resultiert aus dem Fehlschlagen beider Landesteile als Freistaaten. Das Land Mecklenburg wurde nach dem 2. Weltkrieg auf Befehl der sowjetischen Armee mit dem bei Deutschland verbliebenen Pommern (Vorpommern) zum neuen Land Mecklenburg Vorpommern vereinigt. Allerdings wurde auf sowjetischen Befehl 1947 die Bezeichnung des Landes in Mecklenburg geändert.
Dies änderte sich dann mit der Verwaltungsreform 1952. Das Land Mecklenburg wurde aufgelöst und in 3 Bezirke unterteilt: Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Erst im Jahre 1990 wurde Mecklenburg Vorpommern neu gegründet und bildet seit dem 3.Oktober 1990 ein Land der BRD.